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Uranos

Der Gott Uranos (deutsch ‚Himmelsgewölbe‘, lateinisch Uranus, Coelus oder Caelum) gilt als die Verkörperung des männlichen Prinzips. Als Sohn und Gatte von Gaia, der Erdenmutter, spielt er eine wichtige Rolle im griechischen Schöpfungsmythos.

Wer ist Uranos?

Uranos ist der erstgeborene Sohn und gleichzeitig Ehemann der Erdenmutter Gaia. Wie sie, gehört auch er zu den Protogenoi, den Göttern der Elemente. Er verkörpert das Prinzip des Himmels. Er ist nicht durch Begattung empfangen worden, sondern wurde Gaia durch Eros im Schlafe gegeben. Er ist der erste Gott in der griechischen Mythologie und präsentiert das männliche Element, das mit ihm auf die Erde kam.

Sturz des Uranos durch die Kastration durch Kronos
Gott Uranos (Uranus) - Bild von Tycho Brahe

Wer sind die Eltern von Uranos?

Die bekannteste Version der griechischen Mythologie beschreibt Gaia als die Mutter von Uranos. Gaia ist die personifizierte Erde und eine der ersten Gottheiten. Allerdings gibt es auch Quellen, die einen anderen Ursprung des Uranos behaupten. So wird er wahlweise als Sohn des Akmon, Kind von Aether und Gaia, Aether und Hemera oder auch des Nyx, der personifizierten Nacht dargestellt. Die bekannteste Erzählung sieht ihn allerdings als alleinigen Sohn Gaias.

Rolle des Uranos in der Mythologie

Uranos spielt seine bedeutendste Rolle im Schöpfungsmythos (siehe hierzu auch: Wie entstanden die griechischen Götter?). Es heißt, dass am Anfang nur Chaos und die Unterwelt, der Tartaros existierten. Dann folgte die Erdenmutter Gaia. Sie gebar Uranos, und machte ihn zu ihrem Gemahl. Gemeinsam bekamen sie zahlreiche Kinder. Unter ihnen waren zwölf Titanen, ebenso wie drei Zyklopen und drei Hekatoncheiren, riesenhafte Wesen mit hunderten von Armen.

Uranos befand seine Kinder allerdings für hässlich, und fürchtete sich vor ihrer Stärke. Um zu verhindern, dass sie ihn stürzten sobald sie erwachsen wurden, hielt er sie im Tartaros gefangen. Dort lebten sie ohne die Aussicht, jemals aus ihm zu entkommen. Durch den Stoß der Kinder zurück in die Erde krümmte sich Gaia, und aus ihr entstanden die Berge. Uranos bereitete diese Tat große Freude, und so wurde er zum alleinigen und mächtigen Herrscher.

Gaia war sehr bestürzt über die Tat ihres Gatten und versuchte ihn immer wieder davon abzubringen, die Kinder in der Dunkelheit festzuhalten. Trotz mehrmaliger Versuche ihn von etwas Anderem zu überzeugen ließ er sich nicht davon abbringen. So wurde Gaia sehr erzürnt über Uranos Tat. Sie rief ihre Kinder, die zwölf Titanen zu sich, um Uranos zu stürzen. Sie mahnte die Titanen, dass deren eigner Vater sie in den Untergrund gestürzt hatte und bat darum, dass sie ihn deswegen vom Thron stürzen sollten. Keiner traute sich diese Tat zu vollziehen - außer ihr jüngster Sohn, der Kronos. Zu diesem Zweck fertige Gaia eine riesige Sichel aus Adamant, einem den Menschen unzugänglichen und unbezwingbarem Stahl. Als Uranos des Nachts zu Gaia kam entmannte ihn Kronos mit der Sichel. Ein einzelner Blutstropfen fiel auf die Erde und schaffte die Furien, die Giganten und die Meliaden. Das abgeschnittene Gemächt des Uranos fiel in das Meer und aus dem Samen entstand Aphrodite, die Göttin der Liebe. In Folge wurde Uranos in den Tartaros verbannt.

Sturz des Uranos durch die Kastration durch Kronos
Sturz des Uranos durch die Kastration durch Kronos - Bild von Giorgio Vasari

Uranos verfluchte Kronos, dass er auch von seinen eigenen Kindern verraten werden würde. Ungeachtet dessen wurde Kronos Herrscher der Welt und übernahm damit Uranos Platz, bis er später ebenfalls von seinem Sohn, Zeus, gestürzt wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt vermählte sich Kronos mit seiner Schwester und bekam mit ihr gemeinsam die Götter. Nach jeder Geburt verschlang er jedoch die Kinder, da er fürchtete ihn würde dasselbe Schicksal wie seinen Vater ereilen. Nur Zeus, der von Kronos Gattin Rhea versteckt gehalten wurde, wurde nicht verschlungen, sodass er später sich gegen seinen Vater erheben konnte.

Beziehung zwischen Uranos und den anderen Gottheiten

Als erster Gott und das Prinzip der Männlichkeit spielt Uranos eine bedeutsame Rolle in der griechischen Mythologie. Er ist nicht nur der Gatte und Sohn von Gaia, sondern der Vater des Kronos und der anderen Titanen. Dadurch wird er auch zum Großvater des Zeus, der später den griechischen Olymp beherrschen sollte. Uranos hasste seine eigenen Kinder, da er ihre Stärke fürchtet. In der Mythologie wird er oft als grausam und tyrannisch dargestellt und wurde schließlich von seinem Sohn Kronos gestürzt, der ihn entmannte und damit die Herrschaft über die Welt übernahm.

Wer sind die Kinder von Uranos?

Uranos hat eine Vielzahl von Kindern auf die Welt gebracht. Die wohl mächtigsten unter ihnen sind die zwölf Titanen:

Kronos nimmt Uranos Platz als Herrscher ein, nachdem er ihn vom Thron stürzte. Sein Sohn Zeus, späterer Herrscher des Olymps, ist Uranos Enkelkind.

Darüber hinaus ist Uranos Vater von den Hekatoncheiren. Die Hekatoncheiren sind riesenhafte Wesen mit hunderten von Armen. Ihre Namen sind:

Im Kampf um die Herrschaft zwischen Zeus und Kronos bringen die Hekatoncheiren den entscheidenden Sieg. Die drei Zyklopen Brintes, Steropes und Arges geben Zeus im Götterkampf Donner, Blitz und Zündkeil.

Quellen und Verweise





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