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Zeus-Höhle

Das aussichtsreiche Lassithi-Plateau und die darin einbettete Höhle von Psychro (auch Zeus-Höhle genannt) zählen zu den unverwechselbaren Naturschönheiten der Insel Kreta. Ein Besuch der Zeus-Höhle führt hin zu den Wurzeln der griechischen Mythologie. Weiterhin ist die Grotte aufgrund ihrer archäologischen Funde zu einer wahren Kultstätte geworden.

Mythologie – Die Geschichte hinter der Höhle des Zeus

Wenn man der griechischen Mythologie Glauben schenkt, wurde der Göttervater Zeus in dieser Höhe geboren oder zumindest von seiner Mutter Rhea unmittelbar nach der Geburt an diesen sicheren Ort gebracht. Dies geschah aus gutem Grund, denn Vater Kronos besaß die unangenehme Eigenart, seinen Nachwuchs sofort nach der Geburt zu verschlingen. Dies hatte aber auch einen guten Grund: Wurde ihm doch prophezeit, dass er wie sein Vater Uranos, ebenfalls von einem seiner Kinder entmachtet wird.

Zeus sollte dieses Schicksal nicht widerfahren. Nach der Entbindung täuschte Rhea Kronos und übergab ihm einen in Tücher gehüllten Stein anstatt ihr Neugeborenes. Zeus soll dagegen in der Höhe von einer Ziege oder einer Nymphe namens Amaltheia versorgt und großgezogen worden sein.

Links der kleine Zeus, Mitte die Nymphe oder Ziehe Amaltheia und rechts einer der Kureten
Links der kleine Zeus, Mitte die Nymphe oder Ziehe Amaltheia und rechts einer der Kureten

Damit Kronos nicht hörte, wie sein Sohn schrie, schlugen neun Dämonen Alarm. Die Kureten trommelten mit ihren Speeren gegen die Schilder und übertönten damit den lärmenden Zeus. Als Jüngling verließ Zeus die Höhle, tötete seinen Vater und bestieg den göttlichen Thron. Erfahre hier mehr über die Entstehung und Geschichte der griechischen Götter

Lage der Zeus-Höhle

Durch winzige Dörfer und entlang einer fruchtbaren Ebene gelangen Touristen nach Psychro. Hier stoppen auch die Ausflugsbusse der Hotels und Reiseunternehmen. Eine steile Straße führt zum Parkplatz. Dort haben mehrere Tavernen geöffnet und es können Esel für den weiteren Aufstieg zum Höhleneingang gemietet werden.

Der Aufstieg nimmt 15 bis 20 Minuten in Anspruch. Der Großteil der Strecke ist gut gepflastert. Allein die letzten 50 Meter führen über unebenes Geröll. Der Höhleneingang liegt auf 1.025 Metern Seehöhe. Um in die Höhle hinabzusteigen, müssen etwa 200 schmale Treppen überwunden werden.

Bedeutung der Zeus-Höhle als Ausgrabungsort

Wie Ausgrabungsfunde bestätigen, war die Zeus-Höhle seit dem Ende der Jungsteinzeit ununterbrochen besiedelt. Die Bedeutung als Ausgrabungsstätte ist einem Zufall zu verdanken.

Im Jahre 1883 stieß ein Jäger in der Zeus-Höhle auf die Bronzeskulptur eines Stiers. Dies animierte die Bewohner der umliegenden Siedlungen, zu einer umfangreichen Schatzsuche aufzubrechen. Dabei wurden zahlreiche Bronzeobjekte und Tonstatuen gefunden.

1894 begutachtete der als „Ausgräber von Knossos“ bekannte britische Archäologe Arthur Evans die Fundstücke und erforschte gemeinsam mit seinem Forschungskollegen John Linton Myres das Höhleninnere. Zahlreiche herabgestürzte Felsstücke verhinderten tiefere Grabungen und die Suche blieb eher oberflächlich.

Kleinere Ausgrabungen wurden 1886 vom italienischen Archäologen Federico Halbherr durchgeführt. Dabei konnten Funde sichergestellt werden, deren Alter die Fundstücke der ebenfalls als Geburtsort von Zeus ins Gespräch gebrachten Ideonhöhle übertraf.

1896 führte Evans und Myres ihre Grabungen fort. Jorgos Margojannakis, Beteiligter der Ausgrabungen, meldete Arhur Evans den Fund eines mit Buchstaben versehenen zerbrochenen Steines. Dabei handelte es sich um die Fragmente eines Opfertisches, hergestellt aus Speckstein und mit drei für Trankopfer bestimmten Höhlungen versehen.

Bei inoffiziellen Grabungen im Jahre 1897 fand der französische Archäologe Joseph Demargne ein weiteres Teil des ein Jahr zuvor freigelegten Opfertisches, mehrere Gefäße aus Ton und ein goldenes Band.

Eine weitere offizielle Grabung wurde 1899 unter Leitung des britischen Archäologen David George Hogarth durchgeführt. Hogarth verwendete Schießpulver, um das Gestein zu zertrümmern. Diese Methoden werden unter Archäologen der heutigen Zeit als kritisch betrachtet.

Nichtsdestotrotz konnten zahlreiche Fundstücke aus oberflächlichen Erdschichten und den Tropfsteinspalten gesichert werden. John Boardman hat im Jahre 1961 eine umfassende Monografie zu den umfangreichen, bei illegalen wie legalen Ausgrabungen gemachten Funden erstellt.

Die in der Zeus-Höhle gemachten Funde werden heute in verschiedenen Museen der Öffentlichkeit präsentiert:

Weiteres Wissenswertes zur Zeus-Höhle

Besucher betreten die Höhle durch einen 18 Meter breiten und 14 Meter hohen Eingang. Es kann nur die Hauptkammer besichtigt werden. Die Kammer ist zwischen vier und sechs Meter hoch und weist zahlreiche Stalaktiten und Stalagmiten auf.

Zeus Höhle von Innen
Zeus Höhle von Innen

Neben den Tropfsteinen zählt ein kleiner See zu den Attraktionen im Höhleninneren. Erkennbar ist auch eine kleine Kammer, welche als Aufenthaltsort von Zeus beworben wird. Über dem Gewässer erhebt sich mit dem “Mantel des Zeus” ein mächtiger Stalaktit, der einem Umhang ähnelt und wie ein Kronleuchter über dem Wasser schwebt.

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