Paximadia-Inseln
Urlaubern, die auch die Umgebung von Kreta kennenlernen möchten, bieten sich viele Gelegenheiten. Die Paximadia-Inseln vor der Südküste Kretas sind noch ein Geheimtipp für Urlauber. Kaum jemand weiß, dass es hier herrliche Strände und glasklares Wasser gibt. Mit einer Bootsfahrt von Agia Galini aus sind sie in ungefähr 90 Minuten zu erreichen.
Lage
Die Inseln liegen etwa zehn Kilometer vor der Südküste von Kreta im Golf von Messara. Es handelt sich um zwei unbewohnte, felsige Inseln und einen steil aufragenden Felsen. Die westliche Insel ragt 252 Meter aus dem Meer und misst 1,1 Quadratkilometer. Die kleinere ergebt sich immerhin noch mit 166 Metern über das Meer und beträgt 0,6 Quadratkilometer. Die Inseln haben fast keine Vegetation, punkten aber durch das in allen Farben schillernde Gestein. Von der Südküste Kretas aus sind sie gut zu sehen. Ob sie jemals bewohnt waren, lässt sich nicht belegen.
Name nach traditionellem Brot
Die größere, westlich gelegene Insel heißt Sakolévas, die kleine trägt den Namen Akonzia. Die Kreter nennen die beiden Inseln auch „Elephantiki“, weil sie aus der Distanz einem liegenden Elefantenbaby ähneln.
Heute werden die Inseln Paximadia genannt, weil sie an die Form eines traditionellen, trockenen Brotes erinnern. Das Brot ist mit Zwieback zu vergleichen und wurde nach dem römischen Koch Paximus benannt. Entwickelt wurde das Brot mit viel Gerstenmehl aber von Schafhirten, die es als Proviant mitnahmen, wenn sie ihre Herden durch die Berge trieben. Das Brot ist so trocken, dass man es nicht essen kann, ohne es in Wasser einzutauchen. Es galt in der Antike als Brot der armen Leute. Noch heute ist das Lebensmittel ein von der EU geschütztes Produkt Kretas. Unter dem Namen Dákos ist es zusammen mit Tomaten und Feta übrigens eine kretische Spezialität).
Kretischer Mythos
Die beiden Inselchen wurden in der Antike die Inseln von Dionysi genannt, nach dem Gott des Weines Dionysos. Beherrscht wurden sie einst von der mächtigen, reichen Stadt Phaestos. Es wird überliefert, dass die Göttin Artemis oft hier jagte.
Ein anderer Name für die Inseln lautete in der Antike Letho oder Letoae. Angeblich erlitt die Göttin Letho hier Schiffbruch und brachte die Göttin Artemis und den Gott Apollo auf einer der Inseln zur Welt. In einer anderen Erzählung soll hingegen die Insel Delos die Geburtsstätte der beiden olympischen Götter gewesen sein.
Die Paximadia-Inseln spielen eine zentrale Rolle in dem zeitgenössischen Roman „Der kretischer Gast" von Klaus Modick.
Bootstouren Agia Galini
Von Kreta aus sehen die Inseln aus wie trockene Felsen im Meer. So kommt auch kaum ein Urlauber auf die Idee, dass es auf den Paxamadias traumhafte Strände gibt. Die Inseln überraschen mit sagenhaften Stränden. Das glasklare Wasser bringt die bunten Kieselsteine fantastisch zur Geltung.
Von Agia Galini aus bieten verschiedene Unternehmen regelmäßig Bootstouren zu den Inseln an. Sie benötigen etwa 90 Minuten, um die Inseln zu erreichen. Schon die Bootsfahrt in der Meeresbrise des Mittelmeers ist ein Genuss; mit viel Glück kann man sogar Delfine und Schildkröten sehen. Angekommen wird in einer der geschützten Buchten geankert. Dann kann das Abenteuer beginnen. Von Schwimmen über Schnorcheln bis zum Tauchen ist in den kristallklaren Fluten alles möglich. Während für viele Touristen eine Bootstour zum Preveli-Beach zum Pflichtprogramm gehören, kann man die Bootstour durchaus zu den Agia Galini Geheimtipps zählen.
Vom schönen Strand Varkaki aus kann man zum Kap von Sakouleva wandern. Dieser Platz glitzert in allen Farben. Trotz ihrer geringen Größe weisen die Paximadia-Inseln nämlich eine überraschend hohe Anzahl an Gesteinsarten auf. Daher entsteht ein Farbenspiel von erstaunlicher Vielfalt.
Vom Kap aus gelangt man mit der Bootstour bis zu dem hoch aufragenden Felsen. Kurz vor dem Kap sieht man einen kleinen Felsen, den man für eine Sphinx halten könnte. Weiter geht es vorbei an der atemberaubenden Landschaft der Felsenküste, bis das Boot die Höhle von Tzigounas erreicht hat. Abenteuerlustige Besucher können die geheimnisvolle Höhle, eine von vielen auf den Inseln, besuchen. Die senkrechten Klippen sind spektakulär und das Meer voller fabelhafter blauer und grüner Farben. Viele Bootstouren bieten sogar Picknick oder BBQ am Strand an.