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Hephaistos - Gott des Feuers

Im antiken Griechenland war Hephaistos der Gott der Metallarbeit, bzw. der Gott des Feuers und der Schmiedekunst. Er war außerdem der Schutzpatron der Schmiede, Goldschmiede, Zimmerleuten, Handwerker, Kunsthandwerker, Bilderhauer und Architekten. 1 Er ging dem Beruf des Kupferschmieds nach und seine Werkstatt soll sich entweder auf dem Olymp oder auf der Insel Limnos (altgriechisch Lemnos) befunden haben. Auf der Insel Lemnos gab es laut den damaligen Vorstellungen den Vulkan Moschilos (heute geht man davon aus, dass der Berg Despotis damit gemeint war) und wenn dieser ausbrach, dann hielt man dies für die Funken die der Gott bei seiner Arbeit verrichtete. Unterstützt wurden soll er bei seiner Arbeit unter anderem von den Zyklopen.

Hephaistos gehört zu den zwölf olympischen Gottheiten. Hephaistos entspricht dem späteren römischen Vulcanus

Mythos

Als Sohn des Zeus und Hera wurde Hephaistos bereits als Kind durch die Mutter vom Olymp geschleudert. Aufgrund seiner Hässlichkeit und weil er schon schreiend zur Welt kam oder bereits lahm war, wurde er von seinen Eltern verstoßen. Er landete auf der Insel Lemnos, teilweise berichten antiken Quellen, dass die Lahmheit erst durch den Sturz zustande kam. Auf Lemnos wurde er von den Meernymphen Thetis (eine sogenannte Nereide) und Eurynome gerettet, gesundgepflegt und aufgezogen. Hier lernte er auch die Schmiedekunst.

Andere Quellen wiederum beschreiben, dass Hera Hephaistos ganz ohne ihren Mann Zeus empfangen haben soll. Dies wäre eine Trotzreaktion auf die Geburt von Athene gewesen, die wiederum einfach aus Zeus Haupt entsprang.

Wie dem auch sei, über seinen Verstoß von Olymp war Hephaistos alles andere als glücklich. So schmiedete er einen Plan, wie er wieder zurück auf den Göttersitz kommen konnte. Dafür schenkte er seiner Mutter einen goldenen Sessel, an dem unsichtbare Fesseln angebracht waren. Kaum hatte sich Hera daraufgesetzt, schon konnte sie sich nicht mehr lösen. So war Hephaistos nun doch willkommen auf dem Olymp, war er doch der einzige, der die Hera befreien konnte.

Hephaistos setzte häufiger seine Schmiedegegenstände gegen die anderen Götter, Halbgötter oder Menschen ein. So auch gegen seine eigene Frau Aphrodite. Es war schon ein Wunder, dass ausgerechnet die schöne Aphrodite mit dem aus Göttersicht hässlichen Hephaistos durch Zeus verheiratet wurden. So verwunderte es nicht, dass Aphrodite nicht lange ihrem Mann treu blieb. Schnell betrug sie ihn mit dem Kriegsgott Ares, mit dem sie sogar auch Kinder zeugte. Als Hephaistos vom Ehebruch erfuhr, fing er beide Mitten im Akt mit einem Jagdnetz aus Bronze. So präsentierte er die beiden den anderen Göttern, die beim Anblick laut aus Schadenfreude zu lachen anfingen. So entstand das bekannte „homerische Gelächter“, das Homer als lautes, nicht enden wollendes Gelächter beschrieb.

Hephaistos übergibt Thetis die von ihm neu hergestellten Waffen für Achilles
Mars (Ares) und Venus (Aphrodite) werden überrascht von Vulcanus (Hephaistos) - Bild von Alexandre-Charles Guillemot (1827)

Die Stelle findet man in Odyssee 8, 306–320 und liest sich in der Übersetzung von Johann Heinrich Voß:

„Vater Zeus, und ihr andern, unsterbliche selige Götter!
Kommt und schaut den abscheulichen unausstehlichen Frevel:
Wie mich lahmen Mann die Tochter Zeus’ Aphrodite
Jetzo auf immer beschimpft, und Ares den Bösewicht herzet;
Darum, weil jener schön ist und grade von Beinen, ich aber
Solche Krüppelgestalt! Doch keiner ist schuld an der Lähmung,
Als die Eltern allein! O hätten sie nimmer gezeuget!
Aber seht doch, wie beid’ in meinem eigenen Bette
Ruhn, und der Wollust pflegen! Das Herz zerspringt mir beim Anblick!
Künftig möchten sie zwar, auch nicht ein Weilchen, so liegen!
Wie verbuhlt sie auch sind, sie werden nicht wieder verlangen,
So zu ruhn! Allein ich halte sie fest in der Schlinge,
Bis der Vater zuvor mir alle Geschenke zurückgibt,
Die ich als Bräutigam gab für sein schamloses Gezüchte!
Seine Tochter ist schön, allein unbändiges Herzens!“

Er befreite sie erst wieder, als diese ihm zugesichert hatte, den Olymp zu verlassen.

Während des trojanischen Krieges soll Hephaistos eingegriffen haben als Achilleus (Achilles – Thetis Sohn) am Fluss Skamandros durch den Gott des Flusses Skamandros angegriffen wurde. So soll Hephaistos (gesandt von Hera) die Ufer und die nahegelegten Ebenen niedergebrannt und damit das Leben von Achilleus (Achilles) gerettet haben. 2 Übrigens sollen auch die Waffen und Schild von Achilles im Auftrag von Thetis durch Hephaistos hergestellt worden sein. 3

Hephaistos übergibt Thetis die von ihm neu hergestellten Waffen für Achilles
Hephaistos übergibt Thetis die von ihm neu hergestellten Waffen für Achilles

Hephaistos war es auch, der das berüchtigte Halsband der Harmonia anfertigte, den goldenen Wagen des Sonnengottes verzierte, den Göttern prächtige Häuser baute oder auch dessen Ketten den Prometheus an den Kaukasus schmiedeten. Bei letzteren lässt der Dichter Aischylos Hephaistos unter anderem folgendes sagen:

Den Dank gewinnt dir deine Menschenfreundlichkeit, Da, Gott du, unbekümmert um der Götter Zorn, Den Menschen Ehre gönntest mehr, als du gesollt. Drum wirst du Hüter dieses öden Felsens sein, Schlaflos, emporgefesselt, ungebeugt das Knie, Wirst viele Jammerklage, vieles Weh und Ach Vergebens schrein; denn unerbittlich zürnet Zeus; 's ist hart ein jeder, der in neuer Macht sich sieht.

Aussehen

Aufgrund seines Berufs wird Hephaistos meist mit starken Armen gezeigt. Diese brauchte er ja schließlich zum Schmieden und Hämmern in seiner Werkstatt. Im Gegensatz dazu werden seine Beine oft schwach dargestellt. Dies soll zum einen vom ständigen Stehen am Amboss, zum anderen durch seine Lahmheit begründet sein.

Quellen und Verweise





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