Schlacht bei Artemision
Die Schlacht bei Artemision war eine Seeschlacht (deshalb teilweise auch bekannt unter dem Namen Seeschlacht bei Kap Artemision) und fand im August 480 v. Chr., zeitgleich zur viel bekannteren Schlacht bei den Thermopylen, statt. Es war ein Teil der Perserkriege und gilt bis heute als eine der ersten genauer bekannten Seeschlachten.
Das Schlachtfeld
Wie der Name schon sagt, kam es zur Seeschlacht am Kap Artemision der griechischen Insel Euböa. Hier trafen die persische und die griechische Flotte aufeinander. Das Kap Artemision ist an der Nordspitze der griechischen Insel Euböa. Das Dorf Artemisio, von dem das Kap seinen Namen hat, liegt etwa sechs Kilometer südwestlich der Kapspitze. Benannt sind sowohl Ort als auch Kap nach der Göttin Artemis.

Die Truppenstärke
Wie bei allen antiken Schlachten, muss man auch bei der Schlacht bei Artemision etwas vorsichtig bei den Streitmächten aufpassen. Die nachfolgenden Zahlen stammen von den Historien des Herodot.
Laut Herodot bestand die Kriegsflotte auf Seiten der Perser aus 1.200 Schiffe. Darauf sollen sich 180.000 Matrosen und Seesoldaten befunden haben. Einige heutige Historiker bezweifeln aber diese Angaben. Denn trotz wetterbedingte Verluste wäre die Flotte zahlenmäßig so stark, dass eine Niederlage der Griechen besiegelt gewesen wäre. So vermuten einige Historiker, dass die Perser nicht mehr als 600 Schiffe in die Ägäis sandten. 1
Auf Seiten der Griechen standen hingegen nur 324 Schiffe, davon alleine 180 aus Athen.
Der Schlachtverlauf
Das Wetter soll den Griechen kräftig geholfen haben. Durch einen schweren Sommersturm vor Magnisia ging rund ein Drittel der 1.200 Schiffe der Perser unter. In antiken Überlieferungen wurde Boreas (Sohn des Titanen Astraios und der Göttin Eos), die Personifikation des winterlichen Nordwinds, dafür verantwortlich gemacht. Um dennoch gegen die zahlenmäßig übermächtige persische Flotte bestehen zu können, stellten sich die Griechen in einer Meerenge auf, die im Westen vom Festland und im Osten von der Insel Euböa gedeckt war. Sie entschlossen sich damit für eine ähnliche Strategie, die zeitgleich an Land die Spartaner unter König Leonidas in der Schlacht bei den Thermopylen durchführten.

Wie auch bei der Schlacht bei den Thermopylen versuchten die Perser die Griechen einzukesseln und schickten deshalb ein Teil ihrer Flotte (200 Schiffe) um die Insel Euböa herum. Zwar reagierten die Griechen mit 53 Schiffe, diese wurden letztendlich aber gar nicht nötig, da ein zweites Mal das Wetter einsprang. Ein Sturm vernichtete nahezu komplett das persische Umgehungsgeschwader.
Herodot (8,12) schreibt dazu:
Dieser Sturm war es auch, der der persische Hauptflotte weitere Schaden zufügte, woraufhin die Griechen die Gunst der Stunde nutzten und mit einem erfolgreichen Vorstoß mehrere versprengte Schiffe in ihre Gewalt bringen konnten.
Im darauffolgenden Seegefecht konnten sich die Griechen zwar gut behaupten, mussten aber letztendlich nach der verlorenen Schlacht bei den Thermopylen den Rückzug antreten. Die Schlacht bei Artemision endete damit unentschieden. Zwar konnte die Armee von Xerxes I. damit weiter in Griechenland vorrücken. Durch den Rückzug konnten die Griechen aber dann später zurückschlagen und so die entscheidet Seeschlacht von Salamis für sich gewinnen.
Quellen und Verweise
- 1: Peter Green: The Greco-Persian wars. University of California Press, Berkeley 1996, ISBN 0-520-20313-5, S. 61 (englisch).
Artikel veröffentlicht am 19.08.2020