Tal der Schmetterlinge auf Rhodos
Auf der griechischen Insel Rhodos gibt es ein sagenhaftes Ausflugsziel im Inneren, das zum Pflichtprogramm von Touristen gehört: das Tal der Schmetterlinge. Der griechische Name des Tals ist Petaloudes, international wird es Butterfly Valley genannt.
Wann lohnt sich der Besuch im Tal der Schmetterlinge?
Im Grunde nur ab Ende Juni bis etwa Mitte September. Nur in diesen kurzen Monaten wird die zauberhafte Landschaft von Schmetterlingen bevölkert. Das gesamte Tal ist ein Biotop mit deutlichen Unterschieden zur übrigen Geologie der Insel. Es gibt in ihm neben den Schmetterlingen lohnenswerte Ausflugsziele. So ist unter anderem eine Wanderung auf den Berg zum Kloster „Jungfrau von Kalopetra“ empfehlenswert. Von dort erwartet die Wanderer ein herrlicher Ausblick über die gesame Westküste von Rhodos. So ein Rundgang ist in rund drei Stunden zu schaffen.
Schmetterlinge sind im Petaloudes wiederum am Nordhang des Berges Psinthos zu finden, der über die Straße vom westlichen Theologos zum östlichen Afandou zu erreichen ist. Petaloudes ist mit Pinien dicht bewaldet, die Nadelbäume bieten in den heißen Stunden Schatten. Zum Tal der Schmetterlinge gehört eine fünf Kilometer lange Schlucht mit Wasserfällen, einem Bach und einem kleinen See. In ihrer Flugsaison werden die Schmetterlinge vom Duft der Amberbäume angelockt. Die orientalische Art gibt es nur auf Rhodos und in Kleinasien. Durch das Tal flattern dann Tausende von Faltern vor allem mit orangefarbener bis schwarzer Musterung. Es handelt sich vorrangig um Bärenspinner (Russische Bären) bzw. ihre Unterart Spanische Flaggen. Ein beeindruckendes Exemplar ist der Gepunktete Harlekin mit roter Färbung auf der Unterseite seiner Flügel. Die Dichte der Population ist beeindruckend: In einem Kubikmeter Luft können bis zu 1.000 Schmetterlinge fliegen.

Wer hat das Tal der Schmetterlinge entdeckt?
Die Griechen kennen es schon ewig, doch berühmt wurde es durch Ephraim Kishon. Der israelische Satiriker hatte Rhodos vor Jahrzehnten besucht, vom Petaloudes gehört, aber die falsche Zeit für seinen Besuch gewählt. Daher erblickte er so gut wie keine Schmetterlinge und beklagte sich seiner Reisebeschreibung darüber. Kishon hat eine weltweite Fangemeinde, die dadurch auf das Tal der Schmetterlinge aufmerksam wurde und alsbald Rhodos in den richtigen Monaten bereiste, um das außergewöhnliche Naturspektakel zu erleben – was dem Tourismus der Insel einen gewaltigen Aufschwung verschaffte.
Wie ist Petaloudes zu erreichen?
Die Anfahrt gelingt auf der Straße an der Westküste von Rhodos über die Gemeinden Kalithies und Psinthos sowie auf der Ostküstenstraße über den Abzweig hinter Paradisi. Drei Eingänge führen in das Tal. Genügend kostenlose Parkplätze sind vorhanden, der Eintritt in das Tal der Schmetterlinge kostet allerdings. Mit rund 5 Euro pro Person (kleine Kinder sind kostenlos) halten sich die Kosten aber noch im Rahmen.
Die Schmetterlinge und die Amberbäume
Forscher (unter anderem aus Deutschland) rätselten lange, warum die Schmetterlinge gerade dieses Tal gewählt haben. Sie entdeckten dann, dass der an Vanille erinnernde Duft der Amberblüten die Schmetterlinge magisch anzieht und ihre Fortpflanzung begünstigt. Als Folge ihrer Liebeslust im Petaloudes schlüpfen im nächsten Frühjahr aus den Puppen wieder viele Tausend neue Schmetterlinge. Übrigens gibt es im Tal noch mehr interessante Fauna, denn außer den Schmetterlingen tummeln sich hier viele flinke Eidechsen. Im kristallklaren Wasser der Bäche haben sich zudem Krabben angesiedelt und auch Schildkröten sind zu finden. Auch die üppige Vegetation ist überaus beeindruckend. Im Tal gibt es Holzstege und Treppen, sodass sich die Schlucht leicht durchqueren lässt. Festes Schuhwerk ist dennoch zu empfehlen. Ein Ausflugsziel in der Nähe ist eine große Straußenfarm mit einem Spielplatz für Kinder und etwas Gastronomie.
Was gibt es sonst noch zu entdecken?
Neben dem Tal der Schmetterlinge gibt es noch einiges weiteres in der Region zu entdecken. Dazu zählt zweifelsohne das schon angesprochene Kloster „Jungfrau von Kalopetra“. Dieses sollte man sich nicht nur von außen, sondern auch auf jeden Fall von innen anschauen.
Ebenfalls im Eintrittspreis enthalten ist ein Museum. Dies ist allerdings nur sehr klein und besitzt nur wenige Ausstellungsstücke. Einmal reinschauen kann man aber dennoch.
Wer noch etwas mehr Tiere sehen möchte, der kann die rund 3 km entfernte „Farma of Rhodes“ besuchen. Hierbei handelt es sich um einen Streichelzoo mit Strauße, Kängurus, Kamelen, Eseln, Ponys, Schafe oder auch Schweine. Der Eintrittspreis kostet 10 Euro für Erwachsene und 7 Euro für Kinder im Alter von 3 bis 12 Jahren. Wenn man das Ticket online bucht, bekommt man allerdings 15% Rabatt (zumindestens während der Covid19-Saison). Mehr dazu unter: https://farma-rhodes.com/